Ehrlich gesagt würde ich weder den Statements von RR noch denen von AP in dieser Situation und zu diesem Zeitpunkt eine gehobenere Bedeutung zuweisen. Da dürfte jedes Wort chemisch gereinigt und durch den Pressesprecher des jeweiligen Clubs geprüft, gewendet, erneut geprüft und freigegebenen worden sein. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass beispielsweise AP, der sein Kind (vor dem Hintergrund seiner Textnachrichten) mit vollem Bewusstsein und voller Absicht brutal geschlagen hat, nach nur einem Counselling durch einen Psychiater von dessen Couch aufsteht und denkt: "...oh, so habe ich das noch gar nicht gesehen. So geht das? Faszinierend. Das mache ich jetzt auch..."?
Eine lebenslange Sperre halte ich wie auch schon bei Mike Vick für übertrieben - dazu ist diese Form der Erziehung viel zu sehr tradiert und die Chance auf "Resozialisierung" darf man mE niemandem verwehren. Aber bevor ich anfange, ihn auf einen moralischen Sockel zu heben und zum Vorreiter einer neuen pädagogischen Denkschule in der NFL zu machen, soll er bitte erst mal durch sein Verhalten nachweisen, dass sich für diese Art des Rolemodels überhaupt eignet. In zwei-drei Jahren kann er dann gern den Rookie-Erziehungsberater spielen...